12:00 Im Flughafen werden noch heiße Getränke und leichte Snacks verköstigt, natürlich zu den ortsüblichen Wucherpreisen.
12:45 Boarding time. Draußen echtes Hamburger Mistwetter, Wind, Regen. Abflug von LH 5676 (Canadair Jet) um 13:05. Das Essen an Bord ist recht gut.
14:40 Wir landen planmäßig in Mailand, Flughafen Malpensa. Angenehm warmes Wetter (27°C, Sonne). Wir nehmen einen Bus zum Hauptbahnhof, der sich bis auf den letzten Platz füllt. Da die Fahrt 50 Minuten dauert, werden wir auf der Rückreise lieber versuchen, einen Zug zu nehmen.
16:20 Wir stellen uns vor dem Bahnhof an eine Schlange fahrkartenbeschaffungswilliger Personen an. Nach einiger Wartezeit stellt sich heraus, daß der Computer defekt ist und wir im Bahnhof Karten kaufen müssen.
16:25 Nachdem Ralf das geschafft hat, stellen wir am Bahnsteig fest, daß wir den Zug in Richtung Ascona knapp verpaßt haben. Wir können ihn noch am Horizont verschwinden sehen. Also nochmal zurück zum Informationsschalter, nach der nächsten Verbindung fragen. Dort will man uns weismachen, daß wir noch bis 18:25 Uhr warten müssen. Aber nach einigem Hin und Her an diversen (weit auseinanderliegenden) Auskunfts- und Fahrkartenschaltern bekommen wir zusätzliche Reservierungskarten für den ``CISALPINO'', der um 17:55 Uhr abfährt.
Die Zeit bis zur Abfahrt nutzen wir für den Konsum kühler Getränke auf der Terrasse einer Pizzeria. Die Preise haben Ähnlichkeit mit dem Flughafen Hamburg: Bier 9000 Lire, Cola 6000 Lire.
17:55 Abfahrt des CISALPINO 152 Richtung Zürich. Elektrisch bedienbarer Sonnenschutz vor dem Fenster, aber keine Steckdosen. Die Tische sind auch zu hoch zum bequemen Tippen.
18:40 Paßkontrolle durch schweizerische Zollbeamten. Anscheinend werden nur hübsche Frauen kontrolliert.
18:46 Ein See zieht draußen vorbei, oder eher wir an dem See. Außerdem entdeckt Ben die Alpen als Plastikmodell. Später stellt sich heraus, daß es sich um einen Miniaturpark handelt.
19:20 Umsteigen in Bellinzona.
20:12 Wir kommen in Locarno an. Mit dem Bus 31 geht es weiter bis zur Endstation ``Ascona, Post''. Dort nehmen wir nach einiger Konfusion ein Taxi bis zum Konferenzort, dem Centro Stefano Franscini, Monte Verità, idyllisch gelegen am Lago Maggiore.
20:40 Kaum haben wir unsere Zimmerschlüssel entgegengenommen, da taucht auch schon Willem-Paul auf und nötigt uns, sofort zum ``Welcome Dinner'' zu kommen und uns schnell vollzuschlagen, da um 21 Uhr Schluß sein soll. Wir gehorchen, lassen uns aber ruhig etwas Zeit.
23:59 Kein Fernseher im Raum, also kann man nur ein wenig auf dem Balkon herumsitzen und dann zu Bett gehen.
Abends gehen wir mit Kim Larsen, Judi Romijn und der Anna Ingólfsdóttir runter in die Stadt. Die Treppen hinab sind bei Dunkelheit etwas gefährlich, aber es gibt keine Verletzten. Wir kosumieren in einem Straßenrestaurant noch etwas. Die 1-Mann-Kapelle vor Ort gibt alles von Roger Whittaker bis Frank Sinatra zum besten.
16:00 Wir brechen zur ``Exkursion'' auf. Zunächst zu Fuß die Treppen hinunter (kennen wir noch von gestern abend) ans Wasser, dann mit dem Boot auf eine Insel (Isole di Brissago). Dort gibt es einen botanischen Garten (Parco botanico), den wir eine Stunde lang bewundern können.
17:05 Mit dem Boot geht es wieder zurück an Land, von wo aus wir mit zwei Bussen zum Essen fahren. Die Fahrt geht die Serpentinen den Berg hinauf, und der Fahrer gibt sich redlich Mühe, alle Streckenrekorde zu brechen. Das Essen im Restaurant ``Grotto Mulin di Ciöss'' ist gut, aber nicht außergewöhnlich.
23:04 Wir sind zurück vom Essen, die Bustour haben wir überlebt. Ich sitze auf dem Balkon unseres Zimmers, ein laues Lüftchen weht, über mir der Halbmond, im Hintergrund die Lichter, die sich im Wasser des Sees spiegeln, und im Vordergrund mein Notebook. Irgendwo hier im Hotel wird eine Hochzeit gefeiert. Ralf ist schon dort; vielleicht sollte ich da auch hingehen.
23:39 Ich schau mal, was Ralf da unten so treibt. Aha, er sitzt mit einigen anderen auf der Hotelterasse.
01:02 Leider haben wir vom Hochzeitskuchen (6 ``Stockwerke'') nichts abbekommen, und auch unsere Getränke mußten wir selbst bezahlen. Immerhin konnten wir dem Gesang der Hochzeitsgäste lauschen. Aber jetzt wird's Zeit zum Schlafen. Gute Nacht.
13:23 In aller Hektik brechen wir vom Monte Verita auf. Ein Bus fährt uns zum Bahnhof von Locarno. Dort ein plötzlicher Gewitterregen. Es wird Zeit, daß wir das Land verlassen.
14:00 Der Zug in Richtung Bellinzona fährt ab.
14:21 Ankunft in Bellinzona. Wir fahren von hier weiter nach Mailand, die anderen in Richtung Zürich.
14:36 Abfahrt des IC nach Mailand. Leider nur einen Platz im Raucherabteil bekommen. Im Abteil sitzt nur einer, mit Zigaretten und einer (schon fest leeren) Flasche Rotwein bewaffnet. Zweimal telefoniert er; einmal auf Hebräisch, und einmal auf Deutsch. Beim zweiten Mal erzählt er, daß er betrunken ist und Weißwein (!) trinkt. Seinen restlichen Wein verschüttet er dann auch auf dem Sitz.
In Mailand bringt uns dann eine recht lange Taxifahrt ins Hotel Accursio. Das Hotel ist okay, und in den Zimmern gibt es auch Klimaanlagen. Diese muß man allerdings auf `Aus' stellen, damit sie funktionieren.
Abends fahren wir dann noch mit der Straßenbahn in die Innenstadt. Wir verköstigen ein Abendessen in einer Pizzeria, allerdings bringt der Kellner die Reihenfolge der Gerichte etwas durcheinander, und es ist nicht ganz so einfach, ihm zu erklären, was falsch gelaufen ist. Eine andere Bedienung verhält sich auch etwas angepißt, aber wir wissen nicht, warum.
Auf dem Platz vor dem Dom (Duomo) werden auf einer Videowand die Spiele der Fußball-EM übertragen. Wir schauen den Rest des ersten Spieles (Belgien gegen Schweden, Endstand 2:1).
Nach dem Frühstück hat der Regen etwas abgenommen. Aber den ganzen Tag über gibt es häufig Schauer und Nieselregen. Wenn das so bleibt, sollten wir bald das Land wieder verlassen.
Mit der Straßenbahn fahren wir in die Innenstadt. Dort besichtigen wir den Dom von innen, wo gerade der Pfingstsonntagsgottesdienst stattfindet. Anschließend schauen wir uns das Scala-Theater von außen an. Wenig spektakulär, das spannendste ist ein Ticketschwarzmarkthändler, der mit einer Handvoll Dollars kulturwillige Leute anquatscht. In einer anderen Kirche sind wir nur kurz, da man dort vor lauter Weihrauch kaum atmen kann. Im Museum für moderne Kunst müssen wir zwar kein Eintritt zahlen, aber irgendwie ist die überall angekündigte Ausstellung von Roy Lichtenstein nirgendwo auszumachen.
Mittag essen wir wieder in einer Pizzeria. Die Pizzen, die Ralf und Ben bestellen, sind hervorragend, aber Sebastiens Fusili mit Muscheln werden etwas spät angeliefert. Wir haben wohl nie Glück, was die Restaurants angeht. Andererseits ißt Sebastien so schnell, daß wir dann doch alle gleichzeitig fertig sind.
14:30 Wir verlassen die Pizzeria, um auf dem Domplatz das Spiel Türkei gegen Italien zu verfolgen. In der Halbzeitpause essen wir ein Eis. Endstand 2:1 für Italien. Die Freude auf dem Platz hält sich in Grenzen.
Wir besichtigen dann noch das Schloß (Castello Sforzesco), gebaut im 14. Jahrhundert. Dort gibt es eine Ausstellung mit Wandteppichen (je 5×5 m, einen für jeden Monet im Jahr) und alten Musikinstrumenten. Aufgrund allgemeiner Müdigkeit brechen wir erstmal wieder ins Hotel auf.
18:00 Gerade als wir im Hotel ankommen, beginnt das Spiel Frankreich gegen Dänemark. Ben überprüft in einer Zeitung das Fernsehprogramm und stellt fest, daß das 3. Spiel der NBA-Finals nachts um 01:30 Uhr von Tele+bianco übertragen wird. Eine kurze Nachfrage enthüllt: Gibt's nicht im Hotel. Zurück zum Fußball: Nach kurzer Zeit führt Frankreich mit 1:0.
19:23 2:0 für Frankreich.
19:51 3:0 für Frankreich, obwohl es Abseits war. Das ist dann auch der Endstand. Vive la Republique!
Zum Abendessen gehen wir in ein Restaurant in der Nähe des Hotels. Gutes Essen, keine Probleme. Danach ein bißchen fernsehen, merkwürdige italienische Sendungen und die allererste Folge von ``Buffy - Im Bann der Dämonen''.
10:30 Wir nehmen ein Taxi zum Hauptbahnhof. Dort deponieren wir den Großteil unseres Gepäcks, laufen noch ein wenig in der Gegend herum und entspannen uns im Park.
12:30 Mittagessen in einer kleinen Pizzaria. Das Essen ist gut und günstig, aber Ralfs Kreditkarte macht Schwierigkeiten. Erst seine zweite funktioniert endlich. Also kein Trinkgeld.
13:45 Am Bahnhof holen wir unser Gepäck wieder ab und besorgen Bustickets zum Flughafen Malpensa.
14:00 Der Bus fährt ab. Wie vor zwei Tagen ist er randvoll. Mal wieder Zeit, am Reisebericht weiterzuschreiben. Auf der Fahrt und am Flughafen regnet es. Es wird Zeit, daß wir das Land verlassen.
15:50 Am Bus zum Flugzeug fragt jemand: ``Ist dies der Bus zum Flugzeug nach Hamburg?'' Als ob sie die Chance gehabt hätte, zu diesem Bus mit einer anderen Bordkarte zu gelangen. Anfängerin. Ben ist als erster im Flugzeug. Profi.
16:15 Das Flugzeug (wieder ein Canadair Jet) startet mit leichter Verspätung, da ein paar Leute offenbar diesen Flug im Anschluß an einen verspäteten Flug hatten. Wie auf dem Hinflug ist das Essen gut und der `Bitte-anschnallen'-Gong fürchterlich laut.
18:00 Landung in Hamburg. Der Flughafenbus Kielius fährt normalerweise stündlich, aber heute ist ja Feiertag (Pfingstmontag). Also gut eine Stunde Wartezeit. Das erste Fußballspiel der deutschen Mannschaft beginnt, aber selbst nach Rückfrage bei der Flughafenleitung kann Ralf keinen Fernseher auftreiben.
18:13 Abfahrt Kielius. Sonniges Wetter, warm. Gut, daß wir Italien verlassen haben.
19:25 Ralf erfährt per SMS von einem Agenten in Kiel, daß es beim Fußballspiel Deutschland gegen Rumänien 1:1 steht.
19:50 Schlußpfiff. Es bleibt beim Endstand 1:1.
19:58 Neumünster, ZOB. Abfahrt um 20:05 Uhr.
20:32 Der Bus kommt in Kiel an. Ralf und Ben nehmen ein Taxi, und Sebastien geht erstmal ins Institut, wo sein Fahrrad steht. Es gibt unter den Taxifahrern ein wenig Uneinigkeit, wer für uns zuständig ist. Da uns das zu blöd ist, gibt's auch kein Trinkgeld.
Ben Lukoschus
(ben@lukoschus.de)
Last modified: 2002-04-29 18:50:58 CEST (+0200)