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Reisebericht

Paddeltour im Dalsland (Schweden)

Sonnabend, 21. August 2004

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Karte Morgens in der Frühe sieht das Wetter richtig gut aus:
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Gerhild am Frühstückstisch
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Aufbruch bei gutem Wetter
Die Sonne scheint, es ist warm, vielleicht etwas viel Wind, aber das ist nicht so schlimm. Daher bleiben wir heute doch noch hier und fahren erst morgen früh zurück, wie ursprünglich geplant.

09:40 Wir begeben uns auf eine kleine Tagestour mit leichtem Gepäck, denn den Großteil unserer Sachen können wir hier in den Zelten oder im Auto lassen. Das heutige Ziel ist der Svärdlång, laut ``Kanuland''-Buch (siehe Literaturverzeichnis) ``ein typischer Zungenbecksee und für viele Paddler vielleicht der schönste See Dalslands.'' Diesen und einige der Lagerplätze an seinem Ufer gilt es zu erkunden.

10:28 Das erste kleine Hindernis ist schnell erreicht:
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Wildwasserpaddeln in Skifors
Bei Skifors gibt es ein Wehr, welches (wie auch an der Doppelschleuse in Krokfors) zur Energiegewinnung genutzt wird. Dort müssen wir die Kanus etwa 100 m über eine Straße umtragen. Dank des geringen Gepäcks ist das schnell erledigt. Ein wenig muß man an der Straße aber aufpassen, da die Autos hier ziemlich schnell fahren.
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Pause an einem Steg
Hinter dem Wehr ist das Wasser stellenweise sehr flach und unruhig, aber auch das läßt sich meistern.

10:48 Auf einer Wiese ist hier DANO-Lagerplatz 55 (Skifors), an dem wir eine kleine Pause an einem Steg machen. Danach geht es weiter auf dem Svärdlång in Richtung Süden.

11:35 Nur 2 km weiter südlich gibt es zwei weitere Lagerplätze, die
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Gruppenfoto auf DANO 53
wir uns anschauen: DANO 53 (Skinäset - öst) und DANO 54 (Skinäset - väst) liegen dicht beieinander an der Südspitze einer Halbinsel und erscheinen für Tag- und Nachtaufenthalte gut geeignet. Hier passiert es uns zum zweiten Mal, daß eine Wespe nach dem Stechen seltsamerweise nicht in der Lage ist, ihren Stachel auch wieder herauszuziehen. Diesmal bleibt Ben genügend Zeit für
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Das Ufer bei DANO 52
ein schönes Makrofoto und die anschließende professionelle Entfernung per Pinzette.

12:20 Bevor der Svärdlång richtig schmal wird, gilt es, noch eine große breite Wasserfläche zu überwinden. Da der Südwestwind, dem die nur leicht beladenen Kanus viel Angriffsfläche bieten, mittlerweile deutlich zu spüren ist, ist man heute geteilter Meinung, ob man noch weiter zu DANO 52 (Solsjöbodarna) paddeln sollte.

Daher teilen wir uns auf: Ben und Gerhild paddeln zurück nach Kråkviken,
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Improvisiertes Segel
während Björn, Jan, Jutta und Micha weiter in den Svärdlång vorstoßen.

Auf dem Rückweg nutzen Ben und Gerhild die mitgebrachte Plane, um ein Segel zu improvisieren, was zunächst auch ganz gut klappt, aber bald ist der Svärdlång wieder so schmal, daß kaum noch Wind zu spüren ist.

In der Zwischenzeit paddeln die anderen vier zum Lagerplatz DANO 52
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Auf dem Kletterbaum
(Solsjöbodarna), der sich auch als durchaus brauchbar erweist, auch wenn die Schutzhütte etwas weit vom Wasser entfernt ist. Es gibt hier einen tollen Kletterbaum und auch einen Schaukelbaum, auf denen erst einmal reichlich Sport getrieben wird.

Als Ben und Gerhild aus dem Svärdlång herauskommen und auf Kurs Südwest nach Kråkviken gehen, schlägt ihnen plötzlich ein heftiger Wind entgegen, der ein Vorwärtskommen fast unmöglich macht. Nach einer Erholungspause auf einer Wiese
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``Auf-dem-Wasser-Stehen''
am Ostufer schaffen sie es dann aber doch, zurück zu den Zelten zu kommen. Auch die anderen vier haben später schwer mit dem Wind zu kämpfen, und ein Kanu läßt sich sogar noch von dem anderen mit den kräftigeren Paddlern ins Schlepptau nehmen.

Als wieder alle 6 Personen und 3 Kanus beisammen sind, geben wir die Kanus nach einer Grundreinigung samt Zubehör zurück (bis auf die Schaufel, die auf
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Kanureinigung durch Björn
DANO 88 (S. Krokholmen) beim Einladen liegengeblieben sein muß).

Abends läßt sich neben unseren Zelten eine Gruppe Norweger mittleren Alters nieder. Da sie jede Menge Alkohol mitgebracht haben, bangen wir um unsere Nachtruhe und verlegen unsere Zelte kurzerhand um 50 m nach Osten. Einer der Norweger bemerkt dies und fragt mich, ob wir wegen seiner Freunde und ihm umziehen.
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Kanureinigung durch Gerhild
Als Ben ihm (auf englisch) erklärt, daß wir morgen sehr früh aufstehen müssen und uns eine lange Autofahrt bevorsteht, sieht er das ein und verspricht, nicht allzu laut zu sein. Er ist mit seinen Freunden extra für's Wochenende über die norwegisch-schwedische Grenze (nur ca. 20 km entfernt) gekommen, weil hier der Alkohol zwar auch teuer, aber doch wesentlich billiger als in Norwegen ist. Sie wollen sich hier gepflegt zuschütten und später wieder zurückfahren. ``We are noisy, but not vulgar'', versucht er uns zu beruhigen. Letztendlich ist von beidem nicht viel zu hören.


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Ben Lukoschus  (ben@lukoschus.de)
Last modified: 2005-05-10 23:02:53 CEST (+0200)