Abi '91 an der Klaus-Harms-Schule Kappeln - Die Zeitung - |
1. Strophe: MONTAG | 5. Strophe: SAMSTAG |
Um sechs Uhr früh ging es endlich los, | Fußball war heute das Programm, |
Jeder hatte noch 'ne Menge Moos; | Adolf brachte uns're Banner an; |
Jetzt fehlt es - oder nicht! | Mah sah sie - oder nicht! |
Wir kamen an in Köln an Rhein | Abends kehrten wir in Düsseldorf ein, |
Und kehrten bald in 'ne Kneipe ein; | Wir wollten Teil der langen Theke sein; |
Das Kölsch war - gar nicht schlecht! | Die Zeit war - viel zu kurz! |
Gegenüber saß der Schmidt wie'n Bär | Mitternachtsfußball war angesagt, |
Und trank uns allen die Gläser leer; | Doch unsere Köpfe waren nicht gefragt; |
Wir dachten - hat der 'nen Stich! | Im Fernsehen - war'n wir nicht! |
CHORUS: | CHORUS |
Und wir denken schon wieder nur daran: | |
Verdammt, das war's schon, | |
Das war's noch nicht! | 6. Strophe: MONTAG und DIENSTAG |
Verdammt, wir trennen uns, | |
Wir trennen uns nicht! | Am Montag wechselten wir das Jugendheim, |
Verdammt, wir werden uns | Wir zogen in ein Haus ohne Kleptomanen ein; |
werden uns wiederseh'n! | Die Reeboks - fehlten nicht! |
Die Jungen fanden Tischfußball toll, | |
2. Strophe: DIENSTAG | Die Mädchen meierten sich die Birne voll; |
Doch Friedel - ging zu weit! | |
In Bonn, da sah'n wir allerlei, | |
Jetzt wissen wir, die CDU ist uns're Partei; | Nach dieser kurzen kulturellen Lücke |
Sie ist es - oder nicht! | trieb Schmiddie und wieder auf 'ne Römerbrücke; |
Doch das war - dann der Witz! | |
Auserwählt war'n wir für's Kanzleramt, | |
Theo Waigel gab uns fast die Hand; | CHORUS |
Doch Helmut - leider nicht! | |
Von Spreckelsen zeigte uns die Stadt, | 7. Strophe: MITTWOCH |
Wir tranken uns alle im Apfel satt; | |
Nur Helge - leider nicht! | Mittwoch brachte Andy uns durch den Zoll, |
Er kurvte durch Luxembourg, Mann, war das toll; | |
Schmiddie spielte den coolen Mann, | Wir vertrauten ihm - oder nicht! |
Als ginge ihn das alles gar nichts an; | |
Wir dachten - sein Vertrag! | Keiner konnte uns versteh'n, |
Wir vier haben Island's Präsidentin geseh'n; | |
CHORUS | Sie grüßte uns - oder nicht! |
Alle sehnen sich nach Rainer's Bären, | |
3. Strophe: MITTWOCH | Wie sie um die Löcher schwirren; |
Nur Adolf - folgt dem nicht! | |
Die Bayer-Werke boten uns sehr viel, | |
Ein Essen und ein Flußballspiel; | CHORUS |
Das war's dann - oder nicht! | |
Die Gruppe vor die Linse gestellt, | 8. Strophe: DONNERSTAG |
Das Photo machte Ralf zum Superheld; | |
Jetzt ist er's - oder nicht! | Heute hatte Andy seinen spendablen Tag, |
Er hatte im Bus, was jeder mag; | |
CHORUS | Wir danken - ihm dafür! |
Vom Weinberg hatten wir 'nen Blick auf Trier, | |
4. Strophe: DONNERSTAG | Uns gefiel es allen super hier; |
Wir danken auch Herrn Schmidt (dafür)! | |
Rainer legte auf Kultur viel Wert, | |
Drum sind wir nicht nur durch Museen geirrt, | Vielen Dank für die Mühen - |
Uns gefiel es - oder nicht! | Vielen Dank, wir lieb von DIR! |
Wir erfuhren über Römer sehr viel, | |
War's doch Schmiddie's pädagogisches Ziel; | |
Er erreichte es - aber nicht! | |
Die Gruppe dachte nur ans Abend-Bier, | |
Auch in Rainer's Augen sahen wir die Gier; | LYRICS: FRÖHLER; GAUSE; HENNINGSEN; NEVE |
Auch Andy - war dabei! | MUSIC: REIM; JÜRGENS |
CHORUS | In remembrance to Rainer Schmidt |
Nur für die Leute, die es immer noch nicht gerafft haben: Diese Fahrt hatte alles, von gutem Wetter bis zu schlechten Witzen. Hinzuzufügen bliebe nur noch die Ankunft in der JH Köln. Daß sie im Lied keine Erwähnung findet, ist allerdings absolut verständlich, da der Schock bei etlichen Leuten zu einer akuten Amnesie geführt haben dürfte.
Ohne Mülleimer (H. H. benutzte ihn als Kotztüte und verschrottete ihn nach fachmännischer Beurteilung als unbrauchbar), dafür aber mit eingefetteten Türklinken, Dschungelatmosphäre in den Duschräumen, Hauptschülern in Nachbarraum, die krampfhaft versuchen, einige Artgenossen unter Zuhilfenahme ihrer Kissen zu federn, dabei aber wohl übersahen, sie vorher zu teeren, und einem völlig entnervten Rainer Schmidt, immer wieder hochgetrieben von der Säge seines Zimmergefährten Andy, bis er es vorzog, bei seinen Untertanen zu nächtigen: eigentlich ein idealer Ausgangspunkt, nur seine Sachen zu verstauen und das Nachtleben Kölns zu erkunden - falsch! (Wie der Verlust eines Paars Sportschuhe, der den Absturz des TSV Kappeln endgültig besiegelte, eindrucksvoll beweist.)
Doch es gab auch gegenteilige Momente, wie die Weinprobe bei einem gewissen Oberbillig, die sich trotz starker Befürchtungen als recht schmackhaft erwies, obwohl die Beerenauslese im Regal blieb.
Nein, man mußte wirklich kein Masochist sein, um an dieser Fahrt Gefallen zu finden.
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[Studienfahrten] |