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Reisebericht
Paddeltour im Dalsland (Schweden)
Montag, 19. August 2002 |
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Frühstück in der Morgensonne
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Wie jeden Morgen an den kommenden Tagen in der schwedischen Wildnis das gleiche
Ritual: Aufstehen, erstmal baden. Danach wird in aller Ruhe gefrühstückt:
Müsli, Brot, Tee, Kaffee, was man halt so mitgebracht hat.
Danach wird abgewaschen, die Zelte werden abgebaut und das Gepäck in den Kanus
verstaut. Ob man sich beeilt oder nicht ist sonderbarerweise egal, man kommt
doch immer erst so gegen 11 Uhr los, direkt nach der Applikation eines
cutikalen, viskosen Protektors zur Reduktion karzinogener solarer
Immissionen.4
Die Kirche von Torrskog
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10:55 Wir brechen auf. Zunächst einmal steuern wir die Kirche von
Torrskog an, die etwa eine Paddelstunde entfernt direkt am Ufer liegt. Im
Gegensatz zum 21. August 2000, an dem einige
von uns auch hier waren, ist die Kirche diesmal unverschlossen, so daß wir
auch einen kurzen Blick hineinwerfen können.
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Vor Gustavsfors |
(Foto: Jasmin) |
12:55 In Gustavsfors müssen wir durch eine Schleuse. Vor uns wird gerade
eine große Gruppe von 25 Kanus geschleust; es handelt sich um mehrere Klassen
einer dänischen Schule. Wir machen uns ein wenig Sorgen, da so viele Leute
sicherlich einige gute Lagerplätze belegen könnten. Deren Paddelkünste machen
uns aber gleichzeitig Hoffnung, daß wir sie später auch noch überholen
können.
Schleuse in Gustavsfors
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13:27 Jetzt sind auch wir durchgeschleust. Hier in Gustavsfors gibt es
die Möglichkeit etwas einzukaufen. Da wir aber noch recht vollständige Vorräte
haben und heute auch einen guten Lagerplatz anstreben, beschließen wir, gleich
weiterzufahren und erst morgen hier einzukaufen. Ab jetzt paddeln wir auf dem
Västra Silen.
Wenig später sehen wir auch wieder die Dänen, die sich offensichtlich auf der
Insel Storön niedergelassen haben (DANO-Lagerplätze 74, 75 und 76). Zumindest
Platz 74 ist nicht so toll, wie einige von uns vor
733 Tagen erlebt haben.
Warten auf den Erkundungstrupp
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15:00 Wir legen am DANO-Lagerplatz 77 (Näs) an, den wir vom Vorbeifahren
vor 2 Jahren als besonders schön in Erinnerung
haben. Nach einer ausführlichen Erkundung des Platzes beschließen wir
hierzubleiben, obwohl der Platz doch nicht ganz die hohen Erwartungen
erfüllt.
Beim Aussteigen aus dem Kanu macht Jasmin unfreiwillig einen Spagat und fällt
anschließend ins Wasser. Paddelkollege Thomas sieht dabei mit einer Mischung
aus Amüsement und Schrecken zu: ``Schmeiß' mich nicht auch noch mit rein!''
Jasmin pitschnaß
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Nachdem die allgemeine Schadenfreude langsam gewichen ist, laden wir unsere
Sachen aus und suchen brauchbare Plätze zum Aufstellen der Zelte. Das gestaltet
sich als schwierig. Zu allem Überfluß nagt eine Maus auch in der Zwischenzeit
unsere Lakritzvorräte an. Aber was soll sie auch sonst machen, wenn wir Massen
von Vorräten direkt vor einem ihrer zahlreichen Löcher aufschichten? Und
schließlich sind auch noch zwei andere Leute hier (Deutsche), die wir aber
einfach mehr oder weniger ignorieren.
Nichtsdestotrotz ist dies ein schöner Platz mit einer tollen Aussicht, auf dem
wir zwei Tage bleiben werden. Björn und Nina beschließen sogar, auf einem Hügel
unter freiem Himmel zu übernachten.
Gekentertes Kanu
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Später beim Baden testet Thomas (aus gegebenem Anlaß?) die Bergung eines
komplett mit Wasser vollgelaufenen Kanus, mit ernüchterndem Ergebnis: Wegen der
Schwimmkörper geht es zwar nicht unter (wäre auch etwas blöd bei 97 m
Wassertiefe), aber beim Umdrehen und Wiederaufrichten verbleibt noch sehr viel
Wasser im Kanu. Bei Kajaks klappt das wesentlich besser.
20:32 Essen (z.B. Pellkartoffeln mit Kräuterquark bei Ben/Jasmin/Nina)
und Abwasch liegen hinter uns. Jetzt wird noch ein wenig zur Gitarre
gesungen:
Danach geht's in die Schlafsäcke.
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4 Auftragen von
Sonnencreme
Ben Lukoschus
(ben@lukoschus.de)
Last modified: 2003-07-12 11:30:56 CEST (+0200)