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Reisebericht

Las Vegas, Kalifornien, New York City

Juni/Juli 2000


Der Trip in die Staaten

Diese Seite berichtet vom ersten Teil meiner Reise: Von Kiel, Deutschland, nach Las Vegas, Nevada, USA zu kommen.

Sonnabend, 24. Juni 2000 (Kiel, Hamburg)

19:38 (MESZ) Der Flughafenbus ``Kielius'' verläßt Kiel mit Ziel Flughafen Hamburg. Es regnet.

20:50 Ich komme am Flughafen Hamburg an. Ein kostenloser Shuttlebus bringt mich zum Airlines Hotel. Ein nettes, großes Zimmer. Ich sortiere eine zeitlang mein Gepäck, ändere noch ein wenig meine Vortragsfolien, und sehe etwas fern (Mermaids und Alien3).

Sonntag, 25. Juni 2000 (Hamburg, London, Los Angeles, Las Vegas)

04:59 Mein Wecker weckt mich nach wenigen Stunden Schlaf.

05:07 Der Weckruf von der Rezeption erfolgt. Ich hatte ihn für 05:00 bestellt, was für eine unentschuldbare Ungenauigkeit!

05:35 Ich schnappe mir mein Gepäck und gehe nach unten zum Frühstück. Das Frühstück ist ziemlich gut, aber ich habe nicht genug Zeit, es wirklich zu genießen.

05:57 Der Shuttlebus bringt mich und zwei andere Passagiere zurück zum Flughafen. Die Schlangen an den Schaltern der British Airways sind ziemlich lang, und (wie immer) bin ich in der Schlage, die nur verwirrte Leute mit Problemen enthält. Ich bekomme nur die Bordkarte für den ersten Flug nach London, aber immerhin versichert man mir, daß mein Gepäck bis nach Las Vegas kommt (und nicht nach Murmansk :-).

06:40 Ich komme an Ausgang A10 genau zur Einstiegszeit an. Die Maschine ist eine Boeing 737-400, und sie ist vollgestopft bis zum letzten Sitz.

Bordkarte 07:12 Abflug von Flug BA 963 nach London Heathrow.

07:21 (BST) Ankunft an Terminal 1. Merkwürdig, unser Handgepäck wird schon wieder durchsucht und -leuchtet.

08:00 Auf meinem Weg zum Schalter der American Airlines werde ich durch die Sicherheit gestoppt. Mit einem reichlich unverstehbarem britischen Akzent befragt man mich zu meinem Gepäck, ob ich elektronische Geräte dabeihabe (tatsächlich habe ich fast alle der Menschheit bekannten Geräte dabei :-), wer meine Koffer gepackt hat, usw. Als Ergebnis meiner verwirrenden Antworten bekomme ich einen kleinen Stempel auf mein Ticket. Ich hoffe, das bedeutet etwas gutes.

08:14 Ein Bus bringt mich zu Terminal 3.

08:25 Die Wartehalle in Terminal 3 ist ziemlich voll. Ich setze mich auf den Boden und schreibe diesen Eintrag [oder zumindest die englische Originalversion davon]. Dann arbeite ich weiter an meinen Folien. Ein weiterer Typ, der auch auf dem Boden sitzt, benutzt auch sein Notebook. Er tägt ein Hemd mit der Aufschrift ``LA Lakers - NBA 2000 champions''.

08:54 Endlich wird ein Sitzplatz frei.

09:55 Nach einem kurzen Anruf zuhause (bezahlt mit Visa, wird mich ein Vermögen kosten) kaufe ich Städteführer für San Francisco und New York City.

10:13 An Gate 14 wird das Handgepäck wieder durchsucht; diesmal nur nach Drogen (vielleicht auch Sprengstoff?). Ein kleines Stück Papier wird über die Oberflächen des Inhalts meiner Tasche gestreift, und ein Gaschromatograph sagt, das ich kein Drogenschmuggler bin. Hab' ich ein Glück.

Prof. John Fink: ``Brace yourselves, gentlemen. According to the gas chromatograph, the secret ingredient is... Love!? Who's been screwing with this thing!''
The Simpsons Episode 8F08 ``Flaming Moe's''

Bordkarte 11:35 Die Entfernung zu Los Angeles beträgt 8769 Kilometer. An Bord des Flugzeugs (Boeing 777 A300, voll) sind die Sitzreihen 2-5-2-verteilt. Zum Glück bin ich in einer 2er-Reihe. Ich vertreibe mir etwas die Zeit mit dem Ausfüllen der Zollerklärung.

11:53 Abflug von Flug AA 137 nach Los Angeles International.

13:30 Mittag (Huhn) beim Fernsehen (``Hanging Up'' mit Meg Ryan, Lisa Kudrow und Walter Matthau), ganz wie zuhause. Leider ist die Tonqualität sehr schlecht, und daher beschränkt sich der Filmgenuß auf Megs hübsche Augen und ihr Lächeln.

15:36 Geschätzte Zeit bis L.A.: 7 Stunden und 10 Minuten. Position: Der südliche Teil von Grönland. Schlangestehen vor der Toilette: 10 Minuten.

16:55 Eine Frau packt ihre Sticksachen aus. Ich frage mich, wie sie mit ihrer spitzen 13cm-Schere durch die Sicherheitskontrollen gekommen ist.

16:58 Ein Snack wird serviert.

17:29 Ich schaue mir den Science-Fiction-Film ``Supernova'' an. Wieder kein Hörspaß.

17:54 Turbulenzen. Die Anschnallzeichen leuchten auf (und gehen bis zum Ende des Fluges auch nicht mehr aus).

19:10 Ich vermisse immer noch das grüne Einwanderungsformular, das ich ausfüllen muß, und bitte die Flugbegleiterin, mir eins zu bringen. Sie tut es, und ich beginne, mich über die albernen Fragen zu amüsieren, z.B., ob ich in Spionage- oder Naziaktivitäten zwischen 1933 und 1945 verwickelt war.

Officer: ``No one who speaks German could be an evil man.''
The Simpsons Episode 9F22 ``Cape Feare''

12:15 (PDT) Ich passe meine Armbanduhr der lokalen Zeit in Kalifornien an, die UTC minus 7 Stunden ist (einschließlich 1 Stunde Sommerzeit). Ich ändere auch das Darstellungsformat von 24 Stunden auf dieses eklige 12-Stunden-Format mit am/pm-Angaben. [Dieser Bericht bleibt aber im 24-Stunden-Stil.]

12:45 Schon wieder Mittagessen. Pizza, amerikanischer Stil, d.h. dick und kaugummiartig, aber man kann sich daran gewöhnen. Ich rede mit meiner Sitznachbarin (Emily, die gerade von Los Angeles nach Santa Barbara umgezogen ist) über Sehenswürdigkeiten in Kalifornien. Wie jede andere empfiehlt sie eindringlich, den Küstenhighway 1 zwischen Los Angeles and San Francisco entlangzufahren. Irgendwas muß dran sein an dieser Strecke ...

13:40 Wir überqueren die Grenze nach Kalifornien. Noch 50 Minuten. [Achtung! An dieser Stelle ist ein englisches Wortspiel nicht übersetzbar gewesen. Anglophile werden gebeten, den entsprechenden Eintrag in der Originalfassung zu lesen.]

13:58 Ein ``Ankunftsvideo'' wird gezeigt, welches die Einreise- und Zollformalitäten genauestens erklärt. Beim Landeanflug erklärt mir Emily, daß wohl starke Winde den ganzen Smog wegblasen, da wir Los Angeles deutlich sehen können, was eher unüblich ist. Ich werde versuchen, am Anfang des Anschlußfluges nach Las Vegas ein paar Fotos zu machen.

14:28 Landung auf Los Angeles International (LAX). Die Lufttemperatur beträgt 73°F (23°C). Als ich die Palmen draußen sehe, wird mir erst richtig klar, daß drei Wochen voller wirklich unglaublicher Ereignisse vor mir liegen. Und ich warte auf sie.

14:50 Einwanderungsüberprüfung. Danach geht mein Gepäck beinahe verloren: ich muß meine Tasche selbst vom Gepäckband zu einem anderen tragen; in Hamburg hatte man mir versichert, daß ich mich darum nicht kümmern muß. Die Überprüfungen am Zoll und nach illegalen Einfuhren von Agarprodukten sind schnell erledigt. Die erste ungewöhnliche Sache (zumindest für mich) ist, daß viele Leute nach Spenden für wohltätige Zwecke fragen.

15:30 Ich komme an Gate 42A an. Immer noch über eine Stunde bis zum Einchecken.

15:50 Eine Bemerkung über den Ort, den die Amerikaner ``mens' room'' (Herrentoilette) nennen: Die Türen der Kabinen sehen aus wie der Eingang zu einem Westernsaloon, sind aber glücklicherweise verschließbar. Die Konstruktion der Wände ist recht minimalisiert; es ist schon lustig, daß man Beine und Füße seiner Nachbarn sehen kann, während man sitzt, aber in deren Gesichter zu sehen, während man sich den Allerwertesten wischt, ist schon etwas merkwürdig. Und die Seife hier im LAX ist eklig!

Bordkarte 16:35 Ich wache auf. Das bedeutet, daß ich geschlafen haben muß. Nicht gut. Ich sollte bis zum Einchecken besser nicht sitzen.

Los Angeles 17:24 Start von Flug AA 2706 nach Las Vegas McCarran International. Während der Aufstiegsphase mache ich ein paar Bilder von Los Angeles. Es ist groß, wirklich sehr groß!

Las Vegas Airport 18:05 Landung in Las Vegas McCarran International. Ein futuristischer Zug (ohne Fahrer?) fährt zur Gepäckausgabe. Natürlich wird das Gepäckband nicht ``Band'' genannt, sondern ``Roulette'' (oder so ähnlich, ich muß das nochmal überprüfen). Eine Shuttle-Limousine (meine ersten vier Dollar, die ich ausgebe) bringt mich zum Monte Carlo Resort & Casino.

18:55 Endlich bin ich in meinem Hotelzimmer, Nummer 5110. Da das Hotel ziemlich voll ist, bekomme ich ein Nicht-Standard-Zimmer, welches größer als normal ist und keine Minibar hat, aber das ist in Ordnung. Völlig ermüdet und unfähig zu weiterer Bewegung lasse ich einfach mein Gepäck fallen, schalte die Klimaanlage ab (ich bin nicht in die Staaten gekommen, um mich hier zu erkälten), und schalte den Fernseher ein. Die Sonntagabende bei FOX sind ziemlich gut, soweit ich weiß. Und tätsächlich, es ist gerade Zeit für ``Futurama'', ``The Simpsons'' und ``X-Files''. Da ``King of the Hill'' einen recht langweiligen Eindruck macht, nutze ich die Zeit, um zur PDPTA-2000-Konferenzanmeldung zu gehen. Zunächst verirre ich mich völlig in einigen verlassenen Hotelkorridoren, aber dann finde ich doch noch den richtigen Ort. Ausblick aus Zimmer 5110 Inzwischen ist die Sonne untergegangen, und draußen ist eine unglaubliche Aussicht. Nach der Registrierung versuche ich noch ein wenig fernzusehen, aber ich bin zu müde. Also gehe ich um 22:00 schlafen und beende so den längsten Tag meines bisherigen Lebens. Ich erwarte nicht viel Schlaf in den vor mir liegenden Tagen ...


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Ben Lukoschus  (ben@lukoschus.de)
Last modified: 2002-05-01 23:07:44 CEST (+0200)